Termine  

01 Okt 2023;
10:00AM -
Worms II - SCS I
01 Okt 2023;
10:00AM -
SCS III - Waldsee I
01 Okt 2023;
10:00AM -
Limburgerhof I - SCS IV
   

Bildergalerie  

   

Training  

Jugendtraining:

   Fr, ab 17:30 Uhr

Spielabend:

   Fr, ab 20:00 Uhr

Spiellokal:

   Kath. Pfarrzentrum Herz Jesu

Sie finden uns hier

   

Vinent Keymer gewinnt 28 von 30 Partien bei der rundum gelungenen Simultanveranstaltung des Schachclubs

 

Das 100. Jubiläumsjahr des Schachclubs Schifferstadt (SCS) neigt sich dem Ende zu. Zum Abschluss, Ende November, lädt der 1922 gegründete Club zu einem Festakt im Alten Rathaus ein. Aber der schachliche Höhepunkt fand schon Anfang des Monats im Pfarrheim Herz-Jesu statt: Eine Simultanveranstaltung mit Vincent Keymer – der deutschen Nummer Eins.

Mit Simultanevents hat der Club bereits beste Erfahrung. 1988 spielte der damals amtierende deutsche Meister, Vlastimil Hort, simultan gegen 33 Hobbyspieler. 1997, zum 75. Jubiläum des SCS, war der mehrfache britische Schachmeister Julian Hodgsen für eine Simultanrunde zu Gast in Schifferstadt. Beide Spieler, Hort und Hodgsen, gehörten in ihrer Zeit zur erweiterten Weltspitze. Mit Vincent Keymer konnte der Club um Vorstand Roland Meinhardt aber diese Klasse nochmals toppen. Der Wunschkandidat des Clubs gehört mit 17 Jahren bereits zur Weltspitze. Keymer ist ein Ausnahmetalent. Der in Mainz geborene Jungstar erlernte das Schachspiel mit 5 Jahren. Er wurde mehrfacher deutscher Jugendmeister. Den Titel des Internationalen Meisters (IM) erspielte er sich 2017 und den Titel des Großmeisters (GM) in 2019. Beide Titel erreichte er als jüngster deutscher Schachspieler der Geschichte. 2021 wurde er Vizeeuropameister und in diesem Jahr gewann er souverän das Deutsche Masters. Der in Saulheim lebende Keymer gehört seit Oktober zum Kreis der sogenannten Super-GM’s. Das sind Schachspielern mit einer Elo-Wertung von über 2700, eine Zahl die noch kein deutscher Schachspieler vor ihm erreichte.

Zur Veranstaltung Anfang November traten 30 Schachspieler der Region gegen Keymer an. 21 davon vom ausrichtenden SCS. Nach Grußworten vom Vorsitzenden Roland Meinhardt, der Bürgermeisterin Ilona Volk, sowie Bernd Knöppel, dem Präsidenten des pfälzischen Schachbunds, erläuterte der Spielleiter des SCS, Tobias Faulhaber, die Regeln des Events. Grundsätzlich dürfen Spieler erst Ihren Zug ausführen, wenn der Simultanspieler vorm Brett auftaucht.  In kniffligen Situationen darf man diesen auch mal durchwinken, aber maximal nur zwei Mal.

Kurz nach 15 Uhr erfolgte der Startschuss. Keymer machte sich in seinen Turnschuhen auf zur ersten Runde und begrüßte jeden Spieler mit dem obligatorischen Handshake. Er war so großzügig und überließ dem Gegner die Farbwahl. Eigentlich ungewöhnlich, spielt doch der Simultanspieler in der Regel mit den weißen Figuren. In den ersten Runden machte der junge Großmeister die Züge anscheinend ohne zu überlegen. Dank seines enormen Eröffnungsrepertoirs konnte er jeder Zugfolge problemlos antworten. Keymers Runde dauerte ungefähr fünf Minuten, d. h. nach dieser Zeit stand er wieder vorm ersten Brett. Für Vereins- und Hobbyspieler kann diese Zeitspanne zur Herausforderung werden, vor allem ab dem Mittelspiel, wenn die Stellung komplexer wird und ein passender Zug gefunden werden muss. Der erste Gegner gab nach circa zwei Stunden auf. Viele weitere Herausforderer standen dann auch schon auf Verlust und Keymer sammelte Sieg um Sieg. Kleine Ungenauigkeiten, bereits in der Eröffnung, nutzte der Großmeister konsequent aus und spielte die Partien sicher und siegreich zu Ende. Und je weniger Partien laufen, um so schneller kommt der Simultanspieler wieder ans Brett. Sein Spiel wird genauer, während sich bei den Gegnern, unter dem Druck schneller ziehen zu müssen, Fehler einschleichen.

Mit Dominique Sattel, dem Gegner mit der höchsten DWZ aller Herausforderer, hatte Keymer allerdings seine liebe Mühe. Der für den SC Viernheim spielende Sattel opferte eine Figur vor dem gegnerischen König, um so die offene Königsstellung auszunutzen. Dieser Angriff war zwar nicht entscheidend, aber Keymer hatte keine schlagkräftige Antwort parat. Letztendlich endete die Partie nach einer dreimaligen Zugwiederholung Unentschieden. Auch Ole Brunck, Spitzenspieler des SC Schifferstadt, spielte auf Augenhöhe mit dem Großmeister und erkämpfte sich ein Remis. Nach knapp über vier Stunden waren alle Partien vorbei. Für die Herausforderer war die Bilanz ernüchternd, denn es kamen keine weiteren Punkte mehr dazu. Keymer landete dagegen unglaubliche 28 Siege. Eine starke Leistung der deutschen Nummer eins.

Alles in allem war die Veranstaltung ein voller Erfolg mit einer rundum gelungenen Organisation durch den Schachclub um den Vorsitzenden Roland Meinhardt, sowie eine gelungene Werbung für den Schachsport und die Stadt Schifferstadt.

v.r.n.l.: Vincent Keymer, SCS Vorsitzender Roland Meinhardt, Bürgermeisterin Ilona Volk, Präsident des Pfälzischen Schachbundes Bernd Knöppel, SCS Spielleiter Tobias Faulhaber (Foto: U. Schwarz)

(Foto: R. Meinhardt)

Vincent Keymer am Zug gegen Tobias Faulhaber, Spielleiter des SCS (Foto: U. Schwarz)

(Foto: U. Schwarz)

(Foto: U. Schwarz)

(Foto: A. Teuffer)

Vincent Keymer gratuliert Dominique Sattel zum Unentschieden (Foto: R. Meinhardt)

   
© Schachclub Schifferstadt